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Re: [web-translators-de] Nach langer Pause wieder da.


From: Richard Steuer
Subject: Re: [web-translators-de] Nach langer Pause wieder da.
Date: Sun, 5 Nov 2006 17:25:06 +0100

On Sun, 05 Nov 2006 16:58:25 +0100
Michael Fötsch <address@hidden> wrote:

> Hallo!
> 
> On Sun, 22 Oct 2006 20:43:37 +0200
> Richard Steuer wrote:
> 
> > Ich halte es für sinnvoll, zentrale Artikel zuerst anzugehen. Die
> > beiden habe ich vor Monaten mal angefangen, aber noch nicht beendet.
> > Wenn jmd. will, kann er da weitermachen.
> > 
> >  http://www.gnu.org/philosophy/free-software-for-freedom.html 
> 
> Da melde ich mich gerne!
> Wie gehe ich's an? (In welchem Format braucht ihr die Ãœbersetzungen?
> Habt ihr eine Art Style Guide?)

Hallo,

Style Guide: Eigentlich reicht's, wenn die Ãœbersetzungen so aussehen
wie das Original. Ich mach's immer so, dass ich mir das englische
Original kopiere und dann darin direkt übersetze.
Wenn du willst, kannst du es in ein beliebiges Format übersetzen, das
Formale würde ich dann machen.

Ich häng dann meinen Anfang der Übersetzung (der oben angegeben URL) mal
als Anhang an.

Freut mich, dass du das fortführen willst.

Gruß,
Richard

Übersetzungen dieser Seite dieser Seite

Warum ``Freie Software'' besser ist als ``Open Source''

 [Bild eines Philosophischen Gnus]

Obwohl dir Freie Software auch unter jedem anderen Namen die gleiche Freiheit geben würde, macht es viel aus, welchen Namen man benutzt: Verschiedene Begriffe transportieren verschiedene Vorstellungen.

1998 begannen einige Leute in der Freie-Software-Gemeinschaft damit, den Begriff ``Open Source Software'' statt ``Freie Software'' zu benutzen, um zu beschreiben, was sie tun. Der Begriff ``Open Source'' wurde schnell assoziiert mit einem unterschiedlichen Ansatz, einer unterschiedlichen Philosophie, unterschiedlichen Werten und sogar einem unterschiedlichen Kriterium für akzeptable Lizenzen. Die Freie-Software-Bewegung und die Open-Source-Bewegung sind heute getrennte Bewegungen mit unterschiedlichen Ansichten und Zielen, obwohl wir an einigen praktischen Projekten zusammenarbeiten können und das auch tun.

Der fundamentale Unterschied zwischen den zwei Bewegungen besteht in ihren Werten, ihrer Art, die Welt zu betrachten. Für die Open-Source-Bewegung ist die Frage, ob eine Software quelloffen sein sollte, ein praktische Frage, keine ethische. Wie es einer ausdrückte, ``Open Source ist ein Entwicklungsmodell; Freie Software ist eine soziale Bewegung.'' Für die Open-Source-Bewegung ist nicht-freie Software eine suboptimale Lösung. Für die Freie-Software-Bewegung ist nicht-freie Software ein soziales Problem und freie Software ist die Lösung.

Beziehung zwischen der Freie-Software-Bewegung und der Open-Source-Bewegung

Die Freie-Software-Bewegung und die Open-Source-Bewegung sind wie zwei politische Camps innerhalb der Freie-Software-Gemeinschaft.

In den 1960ern erarbeiteten radikale Gruppe einen Ruf für Parteigeist: Organisationen spalteten sich aufgrund von Meinungsverschiedenheiten im Detail der Strategie und sahen einander ab dann als Feinde an. Oder zumindest ist das das Bild, dass die Leute von ihnen haben, ob es wahr ist oder nicht.

Die Beziehung zwischen der Freie-Software-Bewegung und der Open-Source-Bewegung ist das genaue Gegenteil dieses Bildes. Wir sind bei den Grundsätzen anderer Meinung, aber stimmen bei den praktischen Empfehlungen mehr oder weniger überein. Deshalb können wir bei vielen spezifischen Projekten zusammenarbeiten und tun dies auch. Wir halten die Open-Source-Bewegung nicht für einen Feind. Der Feind ist proprietäre Software.

Wir sind nicht gegen die Open-Source-Bewegung, aber wir wollen nicht mit ihnen in einen Topf geworfen werden. Wir erkennen an, dass sie zu unserer Gemeinschaft beigetragen haben, aber wir haben diese Gemeinschaft geschaffen und wollen, dass die Leute das wissen. Wir wollen, dass man unsere Leistungen mit unseren Werten und unserer Philosophie assoziiert, nicht mit ihrer. Wir wollen gehört, und nicht verdeckt werden hinter einer Gruppe mit verschiedenen Ansichten. Um zu verhindern, dass man uns zu ihnen zählt, bemühen wir uns, das Wort 'offen' für die Beschreibung Freier Software zu vermeiden, oder 'geschlossen' bei seinem Gegenteil, nicht-freier Software.

Erwähne also bitte die Freie-Software-Bewegung, wenn du über die von uns geleistete Arbeit sprichst und die Software, die wir entwickelt haben -- wie zum Beispiel das GNU/Linux-Betriebsystem.

Vergleich der beiden Begriffe

Der Rest dieses Artikels vergleicht die beiden Begriffe ``Freie Software'' und ``Open Source''. Es wird zeigt, warum der Begriff ``Open Source'' keine Probleme löst, und sogar welche schafft.

Zweideutigkeit

Der Begriff ``Freie Software'' hat ein Zweideutigskeitsproblem: eine unbeachsichtigte Bedeutung, ``Software, die kostenlos ist,'' passt genau so wie die beachsichtigte Bedeutung, ``Software, die dem Benutzer gewissen Freiheiten gewährt.'' Wir befassen uns mit dem Problem, indem wir eine präzisere Definition Freier Software publizieren, aber das ist keine perfekte Lösung; es kann das Problem nicht vollständig beheben. Ein eindeutig korrekter Begriff wäre besser, wenn der nicht noch andere Probleme hätte.

Unglücklicherweise haben alle Alternativen im Englischen eigene Probleme. Wir haben uns viele Alternativen angeguckt, die Leute vorgeschlagen haben, aber keine ist so eindeutig ''richtig'', dass ein Wechsel sinnvoll / eine gute Idee wäre. Jeder vorgeschlagene Ersatz für ''Freie Software'' hat eine ähnliche Art von semantischem Problem, oder schlimmer -- und das schließt ''Open-Source-Software'' mit ein.

Die offizielle Definition von ''Open-Source-Software'', wie sie von der Open-Source-Initiative veröffentlicht wird, ist unserer Definition Freier Software sehr nah; aber in mancher Hinsicht sie ein klein wenig lockerer, und sie haben ein paar Lizenzen akzeptiert, die wir dem Benutzer gegenüber als inakzeptabel restriktiv betrachten. Die offentsichtliche Bedeutung des Ausdrucks ''Open-Source-Software'' ist jedoch: ''Du darfst den Sourcecode sehen.'' Das ist ein viel schwacheres Kriterium als Freie Software; es beinhaltet Freie Software, aber auch halbfreie Programme wie zum Beispiel Xv, und sogar einige proprietäre Programme, einschließlich Qt unter seiner ursprünglichen Lizenz (vor der QPL).

Diese offentsichtliche Bedeutung für ''Open Source'' ist nicht die Bedeutung, die seine Befürworter beabsichtigen. Das Ergebnis ist, dass die meisten Leute das missverstehen, was diese Befürworter befürworten. So definiert der Schriftsteller Neal Stephenson ``Open Source'':

Linux ist ``Open-Source-Software'' das bedeutet einfach, dass jeder Kopien seiner Quellcodedateien bekommen darf.

Ich glaube nicht, dass er die ''offizielle'' Definition absichtlich ablehnen oder bestreiten wollte. Ich denke, dass er einfach den Konvetionen der englischen Sprache gefolgt war, und sich daraus dann eine Bedeutung des Begriffs einfallen ließ. Der Staat Kansas hat eine ähnliche Definition veröffentlicht:

Nutzen Sie Open-Source-Software (OSS). OSS ist Software, deren Quellcode öffentlich und frei verfügbar ist, obgleich die spezifischen Lizenzverträge darin variieren, was man mit diesem Code machen darf.

Natürlich haben die Open-Source-Leute versucht, sich durch die Veröffentlichung einer präziseren Definition des Begriffs damit auseinanderzusetzen, so wie wir es für ``Freie Software'' getan haben.

Aber die Erklärung für ``Freie Software'' ist einfach -- eine Person, die die Idee von ``freie Rede, nicht Freibier'' begriffen hat, wird es nicht wieder falsch verstehen. Es gibt keine solche prägnante Art, die offizielle Bedeutung von ``Open Source'' zu erklären und klar zu zeigen, warum die auf der Hand liegende Definition die falsche ist.

Angst vor Freiheit

Das Hauptaurgument für den Begriff ``Open-Source-Software'' ist, dass ``Freie Software'' einige Leute beunruhigt. Das ist wahr: Über Freiheit zu sprechen, über ethische Fragen, über Pflichten/Verwantwortlichkeiten als auch über Bequemlichkeit heißt, Leute aufzufordern, über Punkte nachzudenken, die sie vielleicht lieber ignoriert hätten. Das kann Unbehagen auslösen, und manche lehnen die Vorstellung deswegen vielleicht ab. Daraus folgt nicht, dass die Gesellschaft besser aufgehoben wäre, wenn wir aufhören würden, über diese Themen zu sprechen.

Freie-Software-Entwickler bemerkten diese Unannehmlichkeitsreaktion vor Jahren, und einige begannen, nach einem Lösungsvorschlag zur Vermeidung dessen zu suchen. Sie dachten sich, indem man über Ethik und Freiheit schweigt und nur über die unmittelbaren praktischen Vorteile von gewisser Freier Software spricht, die Software effektiver an gewisse Nutzer ''verkaufen'' zu können, besonders den Unternehmen. Der Begriff ''Open Source'' wird angeboten als eine Art, in diesem Bereich mehr zu tun -- eine Art, ''akzeptabler für das Geschäft zu sein''. Die Ansichten und Werte der Open-Source-Bewegung stammen von dieser Entscheidung.

This approach has proved effective, in its own terms. Today many people are switching to free software for purely practical reasons. That is good, as far as it goes, but that isn't all we need to do! Attracting users to free software is not the whole job, just the first step.

Früher oder später werden diese Benutzer eingeladen, aus einigen praktischen Vorteilen zurück zu proprietärer Software zu wechseln. Unzählige Firmen versuchen, solche eine Versuchung anzubieten, und warum sollten die Benutzer sowas ablehnen? Nur wenn sie gelernt haben, die Freiheit zu schätzen, die ihnen Freie Software gibt, um ihrer selbst willen. Es liegt an uns, diese Idee zu verbreiten -- und um das zu tun, müssen wir über Freiheit sprechen. Eine gewisse Menge des ''stillsein'-Anspruchs dem Geschäft gegenüber kann nützlich für die Gemeinschaft sein, aber wir müssen uns auch viel mit Freiheit auseinandersetzen.

Heute haben wir eine Menge von diesen ``stillsein''-Gesprächen, aber nicht genug über Freiheit. Die meisten Menschen, die mit freier Software zu tun haben, sagen wenig Über Freiheit -- normalerweise weil sie versuchen, ``mehr für das Geschäft akzeptabel'' sein zu wollen. Software-Distributoren verhalten sich besonders nach diesem Muster. Einige Distributoren des GNU/Linux-Betriebssystems fügen dem freien Basis-System proprietäre Pakete hinzu und laden die Benutzer dazu ein, dies als einen Vorteil zu betrachten, statt als einen Schritt weg von Freiheit.

We are failing to keep up with the influx of free software users, failing to teach people about freedom and our community as fast as they enter it. This is why non-free software (which Qt was when it first became popular), and partially non-free operating system distributions, find such fertile ground. To stop using the word ``free'' now would be a mistake; we need more, not less, talk about freedom.

If those using the term ``open source'' draw more users into our community, that is a contribution, but the rest of us will have to work even harder to bring the issue of freedom to those users' attention. We have to say, ``It's free software and it gives you freedom!''--more and louder than ever before.

Würde ein Markenzeichen helfen?

The advocates of ``open source software'' tried to make it a trademark, saying this would enable them to prevent misuse. This initiative was later dropped, the term being too descriptive to qualify as a trademark; thus, the legal status of ``open source'' is the same as that of ``free software'': there is no legal constraint on using it. I have heard reports of a number of companies' calling software packages ``open source'' even though they did not fit the official definition; I have observed some instances myself.

But would it have made a big difference to use a term that is a trademark? Not necessarily.

Companies also made announcements that give the impression that a program is ``open source software'' without explicitly saying so. For example, one IBM announcement, about a program that did not fit the official definition, said this:

As is common in the open source community, users of the ... technology will also be able to collaborate with IBM ...

This did not actually say that the program was ``open source'', but many readers did not notice that detail. (I should note that IBM was sincerely trying to make this program free software, and later adopted a new license which does make it free software and ``open source''; but when that announcement was made, the program did not qualify as either one.)

And here is how Cygnus Solutions, which was formed to be a free software company and subsequently branched out (so to speak) into proprietary software, advertised some proprietary software products:

Cygnus Solutions is a leader in the open source market and has just launched two products into the [GNU/]Linux marketplace.

Unlike IBM, Cygnus was not trying to make these packages free software, and the packages did not come close to qualifying. But Cygnus didn't actually say that these are ``open source software'', they just made use of the term to give careless readers that impression.

These observations suggest that a trademark would not have truly prevented the confusion that comes with the term ``open source''.

Misunderstandings(?) of ``Open Source''

The Open Source Definition is clear enough, and it is quite clear that the typical non-free program does not qualify. So you would think that ``Open Source company'' would mean one whose products are free software (or close to it), right? Alas, many companies are trying to give it a different meaning.

At the ``Open Source Developers Day'' meeting in August 1998, several of the commercial developers invited said they intend to make only a part of their work free software (or ``open source''). The focus of their business is on developing proprietary add-ons (software or manuals) to sell to the users of this free software. They ask us to regard this as legitimate, as part of our community, because some of the money is donated to free software development.

In effect, these companies seek to gain the favorable cachet of ``open source'' for their proprietary software products--even though those are not ``open source software''--because they have some relationship to free software or because the same company also maintains some free software. (One company founder said quite explicitly that they would put, into the free package they support, as little of their work as the community would stand for.)

Over the years, many companies have contributed to free software development. Some of these companies primarily developed non-free software, but the two activities were separate; thus, we could ignore their non-free products, and work with them on free software projects. Then we could honestly thank them afterward for their free software contributions, without talking about the rest of what they did.

We cannot do the same with these new companies, because they won't let us. These companies actively invite the public to lump all their activities together; they want us to regard their non-free software as favorably as we would regard a real contribution, although it is not one. They present themselves as ``open source companies,'' hoping that we will get a warm fuzzy feeling about them, and that we will be fuzzy-minded in applying it.

This manipulative practice would be no less harmful if it were done using the term ``free software.'' But companies do not seem to use the term ``free software'' that way; perhaps its association with idealism makes it seem unsuitable. The term ``open source'' opened the door for this.

At a trade show in late 1998, dedicated to the operating system often referred to as ``Linux'', the featured speaker was an executive from a prominent software company. He was probably invited on account of his company's decision to ``support'' that system. Unfortunately, their form of ``support'' consists of releasing non-free software that works with the system--in other words, using our community as a market but not contributing to it.

He said, ``There is no way we will make our product open source, but perhaps we will make it `internal' open source. If we allow our customer support staff to have access to the source code, they could fix bugs for the customers, and we could provide a better product and better service.'' (This is not an exact quote, as I did not write his words down, but it gets the gist.)

People in the audience afterward told me, ``He just doesn't get the point.'' But is that so? Which point did he not get?

He did not miss the point of the Open Source movement. That movement does not say users should have freedom, only that allowing more people to look at the source code and help improve it makes for faster and better development. The executive grasped that point completely; unwilling to carry out that approach in full, users included, he was considering implementing it partially, within the company.

The point that he missed is the point that ``open source'' was designed not to raise: the point that users deserve freedom.

Spreading the idea of freedom is a big job--it needs your help. That's why we stick to the term ``free software'' in the GNU Project, so we can help do that job. If you feel that freedom and community are important for their own sake--not just for the convenience they bring--please join us in using the term ``free software''.


Joe Barr wrote an article called Live and let license that gives his perspective on this issue.

Lakhani and Wolf's paper on the motivation of free software developers says that a considerable fraction are motivated by the view that software should be free. This was despite the fact that they surveyed the developers on SourceForge, a site that does not support the view that this is an ethical issue.


This essay is published in Free Software, Free Society: The Selected Essays of Richard M. Stallman.

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