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Veraltende Genitivbildung (Re: [Frunge] Re: Fraktursatz)
From: |
Dennis Heidsiek |
Subject: |
Veraltende Genitivbildung (Re: [Frunge] Re: Fraktursatz) |
Date: |
Mon, 02 Nov 2009 13:23:49 +0100 |
User-agent: |
Thunderbird 2.0.0.23 (Windows/20090812) |
Hallo allerſeits,
Arno Trautmann ſchrieb am 29.10.2009 10:54 Uhr:
Christian Kluge ſchrieb am 29.10.2009 11:09 Uhr:
Als letztes: Der Gentiv Dennis’ iſt ſo richtig. Nach Ziſchlauten wird der
Genitiv mit einem Apoſtroh angezeigt,
Ja, ſo viel Zeit muſs ſein – mir ſtößt da ein fehlender Apoſtroph immer
in biſschen auf. Glücklicherweiſe hat es bisher allerdings auch noch
niemand gewagt, ›Denniss‹ zu ſchreiben … wobei dieſer grammatischer
Sonderfall ein guter Vorwand iſt, um mal wieder plattdeuſch zu
ſchnacken: Da heißt es nähmlich einfach ›Frunge is Dennis ſin
Leevhebberee‹, also Präposition statt Apoſtroph – eine typisch
platt-pragmatiſche Löſung :-).
oder du hätteſt natürlich auch auf die veraltete Form mit -ens zurückgreifen
können, alſo Denniſens.
¡Ach du heiliger Bimbam!
[muſs mich erſt wieder ſammeln]
Für dieſe Ergänzung möchte ich Dir, Frakturfreund, auf das herzlichſte
danken! Mir iſt dieſe Alternative zwar ſchonmal untergekommen (Klauſens
Irgendwas), aber ich bin bisher noch nie auf die Idee gekommen, dieſe
alte Bildung einfach auch mal auf meinen Namen anzuwenden – doch jetzt
habe ich eine gute Möglichkeit, um in meinem Vornahmen rundes wie langes
s miteinzubauen! Und lt. der Wikipedia¹ iſt ſie noch nicht einmal
veraltet, ſondern erſt veraltend …
Der Apostroph ist mir schon klar. Meine Frage ist: Nähme ich die alte Form,
hieße es „Denniſens“. Mit dem Apostroph deute ich an, dass ich den Teil „ens“
weglasse. Dann stünde aber Denniſ’ dort, da das s dann nicht mehr am Ende der
(durch das Apostroph ja aber wegfallenden) Silbe …
Alſo grundſätzlich gilt ſchon, das ein Wort auf ſ-Apoſtroph enden kann,
wenn letzteres den Ausfall einer Silbe anzeigt … aber nicht in dieſem
Fall. Wenn man den Genitiv über ›ens‹ bildet, iſt ja überhaupt kein
Apoſtroph mehr notwendig: ›Denniſens Hoſe‹, das ›ens‹ erſetzt hier ja
quaſi das ›normale‹ Genitiv-s.
Wobei hier allerdings ſowieſo noch die Beſonderheit greift, daſs man das
auch als Denni-ſens (bzw. Klau-ſens), und eben nicht als Dennis-ens
(bzw. Klaus-ens) ausſpricht – deshalb ſchreibt man ›gebrochen‹ eben auch
›Denniſens‹ und nicht ›Dennisens‹ …
Wenn Du unbedingt eine Silbe weglaſſen willſt, müſſteſt Du wohl
›Denniſens‹ mit ›Denni’‹ abkürzen … war nur ein Scherz :-).
Puh, ſo viel Grammatik in einem Wort. Ich glaube, jetzt iſt ein guter
Zeitpunkt, um nochmal aus der ſ/s-PDF-Datei des BfdS zu zitieren: »Namen
müſſen den Rechtſchreibregeln nicht folgen«. Und ich glaube, die Liſte
meiner Lieblingswörter iſt ſoeben und einen Eintrag gewachſen :-)
Viele Grüſʒe von
Denniſens brummenden Schädel ;-)
¹ http://de.wikipedia.org/wiki/Genitiv
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Dennis Heidsiek <=